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05. Februar 2004 Werbung In Retos Tagebuch fand sich ein Hinweis zu fiktiven Kampagnen der ADC/BSW Kreativschule mit der katholischen Kirche als Auftraggeber (vermutlich hat man uns genommen, weil es kaum einen Auftraggeber gibt, dessen Image schwerer aufzupolieren ist [außer dem Finanzamt vielleicht]). Die Siegerkampagne soll hier gar nicht erwähnt werden, weil ich sie völlig bescheuert finde, aber die Kampagne "Auch Jesus war ein Mensch" (dritter Platz) hat doch auch bemerkenswerte Ideen. Zwar ist die Grundidee mit den Heiligenscheinen deutlich bei der Kampagne für den Ökt geklaut (und Fixer und SM-Sklave mit Heiligenschein ist auch mehr so extrem indiskutabel - um mal ausnahmsweise nicht "in der Sprache der heutigen Zeit zu sprechen"), aber etwa die Straßenbahnwerbung könnte zum Thema "Persönliche Heiligkeit" (Auch Du kannst ein Heiliger werden) durchaus Akzente setzen. Die Werbung auf der Sexkinokarte "Viel Spaß! Auch Jesus war ein Mensch" zeigt dann aber wieder, daß die übenden Kreativen von ihrem Produkt nicht den Ansatz von Ahnung haben und ganz sicher nicht "zielgruppenkonform [zeigen], wie Mensch und Kirche auf der
Bühne des Alltags zu einem harmonischen Gefüge ineinander verschmelzen." (Wie sie behaupten.)
Beachtenswert am zweiten Platz (die Kirchen schließen für einen Monat und der Pfarrer geht unter die Menschen) ist, wie sich die Werber einen katholischen Pfarrer vorstellen: mit Soutane und (Mini-)Stola. So gekleidet ist er auf der Straße - "im richtigen Leben" - erkenn- und ansprechbar und kann so etwa am Badesee die Beichte abnehmen.
Aha, ihr Priesterkleidungsverächter! So ist das also! Nicht der Drewermann-Wollpullover ist das Outfit, das die Menschen von einem Priester erwarten. Und wenn man sie denn erkennen könnte, die Priester, dann würde man sie auch mal ansprechen (und sogar beichten). Könnte man mal drüber nachdenken, was?
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