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07. März 2014 Donaldistische Kontroverstheologie  Als Magazin für Katholizismus und Populärkultur mischt sich Catholicism Wow in die Kontroverse zwischen dem Donaldisten Andreas Platthaus von der im Bistum Limburg erscheinenden „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und dem Vatikanisten Guido Horst vom „Vatican magazin“ durch den Vorabdruck des Textes "Donaldistische Kontroverstheologie" aus der Zeitschrift Duck&Dogma ein.

Donaldistische Kontroverstheologie

Der Beitrag „Wer ist dieser Mann?“ von Guido Horst im Vatican magazin hat eine unwillige Replik von Andreas Platthaus in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ausgelöst. In dem „Ein Beitrag zur fünften Jahreszeit“ untertitelten Text stellt Horst die These auf, Walt Disney habe als Freimaurer mittels seiner Comics die Auflösung der traditionellen Familie betrieben. Neben der offensichtlichen sogenannten „Veronkelung“ in Entenhausen, die erst in jüngster Zeit durch die außerhalb des donaldistischen Kanons erfolgte Einführung von Goofys Sohn Max durch die Erben Disneys durchbrochen wurde, führt Horst als Beleg auch die weißen Handschuhe an, die viele Disneycharaktere tragen und nach Horsts Deutung auf in freimaurerischen Ritualen getragene Handschuhe dieser Farbe zurückgehen. Außerdem hält der Chefredakteur des „Vatican magazins“ schon zu Beginn seines Artikels mit der Formulierung „Christus kam nicht bis Entenhausen“ fest, auch nach intensivem Studium donaldistischer Fachliteratur gäbe es keine Hinweise darauf, dass das Christentum dort irgendeine Rolle spielt. Tatsächlich blieben Guido Horsts Recherchen in dem ihm offensichtlich fremden Fachgebiet des Donaldismus recht oberflächlich, so dass ihm mehrere massive Fehler unterlaufen. Dogmatisch ungeklärt und gänzlich der spekulativen Theologie zugehörig ist die Frage, inwiefern das klassische Christentum überhaupt präsent sein kann auf einem von anthropomorphen und vernunftbegabten Tieren verschiedener Gattungen bevölkerten Planeten (neben Enten sind vor allem Mäuse und Hunde prominent vertreten, wenngleich mehrere weitere Arten bekannt sind), der offensichtlich nicht die Erde ist, auch wenn die Bewohner ihn verschiedendlich als „Erde“ bezeichnen und sonstige Flora und Fauna zumindest gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. 
Insofern sind auch Platthaus Verweise auf neueste Studien über die Geschichte des Entenhausener Münsters (Der Donaldist 145 (2013)) und die Taufe von Daisy Duck wenig zielführend. Während Horsts Deutung der Veronkelung als freimaurerische Familienfeindschaft zumindest originell ist, sich aber kaum gegen die gut belegte vorherrschende Auslegung als puritanische („familienfreundliche“) Sexualverdrängung durchsetzen wird, sind andere Behauptungen schlichtweg falsch. So tragen etwa die Ducks durchweg keine Handschuhe, die Panzerknacker, die laut Horst ausgerechnet als einzige keine freimaurerischen Handbekleidung kennen sollen, dagegen recht regelmäßig. Es verwundert hingegen ebenfalls, dass der bekennende Donaldist Platthaus offensichtlich ebensowenig Ahnung hat und mit deutlich antikatholischer Spitze Horst der Lüge zeiht und behauptet, in Entenhausen trage niemand weiße Handschuhe. Das ist – auch ohne die hier indifferenten Panzerknacker – nachweislich falsch. Die überwiegende Mehrzahl der Charaktere um Micky Maus trägt offensichtlich die weisse Handbekleidung. Zwar unterscheidet die englischsprachige Welt zwischen der Heimatstadt von Micky Maus (Mouseville und verschiedene Varianten) und der Donald Ducks (Duckburg), doch in der deutschen Übersetzung leben beide in „Entenhausen“.

(ds)

Guido Horst, Wer ist dieser Mann? Die Abschaffung der Familie im Geist von Entenhausen. Ein Beitrag zur fünften Jahreszeit – und zur kommenden Bischofssynode, in: Vatican magazin 2/2014, 8-12.

Andreas Platthaus, Gottlose Ducks. Sündhaftes Entenhausen: Atheismus, Freimaurerei und Wertezerfall in Entenhausen? Das glaubt ein katholisches Magazin erkannt zu haben. Und sorgt sich sehr, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 2. März 2014.



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