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23. Mai 2015 Pastoraltheologe zur Familiensynode: Viele gescheiterte Ehen kirchlich ungültig  Der Münchner Professor für Pastoaltheologie, Andreas Wollbold, hat ein Buch zur noch immer aktuellen Debatte um wiederverheiratete Geschiedene geschrieben. Der Titel seines Busches „Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen. Gordischer Knoten oder ungeahnte Möglichkeiten?“ ist sicherlich insofern typisch für ein deutsches theologisches Buch, als er erst einmal gar nichts aussagt. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern deutscher Theologieprofessoren hat es dieses Buch allerdings in sich. Es enthält eine klare und verständliche Darstellung der theologischen Grundlagen des katholischen Eheverständnisses und weist auch historisch nach, dass die Unauflöslichkeit der Ehe immer kirchliche Lehre war.


Photo: Lothar Wolleh (Ausschnitt) CC BY-SA 3.0

Wirklich interessant an dem Buch ist aber Professor Wollbolds kirchenrechtlicher Ansatz, mit dem er die festgefahrene Diskussion um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen lösen möchte. (Das ganze theologische Problem der wiederverheirateten Geschiedenen hier in einfacher Sprache.) Schon Joseph Ratzinger hatte auf das Problem derjenigen Geschiedenen hingewiesen, die mehr aus Konvention als aus Überzeugung kirchlich geheiratet hatten, eine zweite Zivilehe eingingen und dann zum Glauben zurückfanden. Der Heilige Vater hat wiederholt seine Überzeugung geäußert, viele katholische Ehen seien „aus Glaubensmangel“ ungültig. Diese Aussage ist theologisch zumindest unpräzise, verweist aber meines Erachtens auf eine richtige Überlegung, die Andreas Wollbold in seinem Buch ausführt.
Zwar ist der tatsächliche Glaube der Ehepartner für die Gültigkeit der Ehe völlig unerheblich, verständlicherweise kommt es aber schon darauf an, ob beide tatsächlich eine Ehe eingehen wollen – und zwar eine Ehe im Sinne der katholischen Kirche. So ist etwa eine Ehe ungültig, wenn einer der Partner die eheliche Treue oder Kinder von vorneherein auschließt. Andreas Wollbold argumentiert nun, in den meisten westlichen Gesellschaften verstehe man die Ehe seit vielen Jahrzehnten nicht mehr als unauflöslichen Bund, sondern als Lebensgemeinschaft von unbestimmter Dauer. Diese Vorstellung sei kulturell so dominant, dass man praktisch nicht mehr davon ausgehen könne, dass Ehepartner wirkliche eine katholische Ehe eingehen wollten. Würde man eine Ehenichtigkeit aus soziokulturellen Gründen anerkennen, könnte das Dilemma der meisten wiederverheirateten Katholiken gelöst werden, ohne die Unauflöslichkeit der Ehe anzutasten.

Update 1. Juni 2015   Erfreulicherweise berichtet nun auch der Kreuzknappe über Andreas Wollbolds Überlegungen zur Ehenichtigkeit aus soziokulturellen Gründen.

Update 9. Juni 2015   Ausführliches Interview mit Andreas Wollbold zu seinem Vorschlag bei kath.net.

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