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24. Januar 2018 Dogmatisch-liturgischer Kompass
Vor einiger Zeit wurde auf Huhn meets Ei angemerkt, die übliche Einteilung der Katholiken in „progressiv“ und „konservativ“ helfe heute nicht mehr weiter. Da auch die noch etwas traditionellere Einteilung in „orthodox“ und „häretisch“ heute bedauerlicherweise nur noch wenig Verwendung findet, schlage ich zur differenzierten Darstellung eines Standpunktes innerhalb der verfassten römisch-katholischen Kirche den dogmatisch-liturgischen Kompass vor.
Nach dem Vorbild des politischen Kompasses zeigt die horizontale Achse das Verhältnis zu Tradition und Lehramt im dogmatischen Sinne an. Je weiter rechts man auf der horizontalen Achse steht, desto mehr orientiert sich die eigene Glaubensüberzeugung an der überlieferten Lehre. Je weiter links man sich auf dieser Achse positioniert, desto mehr orientiert man sich an eigenen Überlegungen und Überzeugungen. Die vertikale Achse zeigt die Bedeutung an, die man traditionellen liturgischen Formen beimisst. Während etwa die Petrusbruderschaft und die Charismatische Erneuerung sich beide relativ klar zum Lehramt bekennen, unterscheiden sie sich deutlich im Hinblick auf die liturgischen Form.
Update 25. Januar 2018 Der linke obere Bereich, der eine Position beschreibt, die der überlieferten Lehre wenig Bedeutung bemisst, gleichzeitig aber großen Wert auf traditionelle liturgische Formen legt, wurde in "Liturgischer Ästhetizismus" umbenannt.
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Kommentare:
Und wo steht die Piusbruderschaft in diesem interessanten Raster?
Dr. Stefan Hartmann (URL) - 29 Januar '18 - 11:03
Das ist eine interessante Frage, die ich mir natürlich auch gestellt habe. Je nach dem, ob man den Ungehorsam gegenüber dem Heiligen Stuhl als Entfernung vom Lehramt oder nur als eine organisatorische Frage bewertet, würde man die Piusbruderschaft oben links oder oben rechts verorten müssen.
Dybart Simpson - 29 Januar '18 - 17:34
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