31. Oktober 2009 MC Luther strikes back Als kleine ökumenische Geste an unsere lutherischen Freunde veröffentlicht Catholicism Wow am heutigen Reformationstag das Video 95 Theses des Reformators Martin Luther.
27. Oktober 2009 Blog-Jingle Sollte der katholische Fakten-Blog Catholicism Wow
irgendwann einmal einen Podcast bekommen oder zu einer TV Show
mutieren, das hier wäre die Titelmelodie:
Es spielen Ashtar Moïra und die New York
Military Band.
Handkommunion Wer die Diskussion über die Handkommunion in der Blogozese verstehen will, sollte sich die Entstehungsgeschichte anschauen:
Zuerst berichtet [exsultet] von einem Zitat des
Liturgieprofessors Joseph Ratzingers über Zeichen der
Ehrfurcht und bezieht es auf die Handkommunion.
Daraufhin fühlt sich [Maria Magdalena] persönlich
angegriffen, widerspricht heftig und löscht exsultet
aus ihrer Linkliste. Br. Lukas von [gotteslob]
macht sich daraufhin ein wenig über diese Kontroverse lustig und
referiert dann einige klerikale Sakristeikalauer über verschiedene Typen
unter den Mundkommunikanten. [Elsa]
fand das gar nicht lustig und schlägt dementsprechend zurück.
Und dann ging es in den Kommentaren
erst richtig los.
Da wir in der Diskussion schon bei persönlichen Unterstellungen und
indirekten Invektiven angekommen sind, fürchte ich, daß am Ende einige
persönliche Verwerfungen und Bloglöschungen zurückbleiben werden.
Nötig war das nicht.
Mein persönliches Highlight war
natürlich Professor Hoping,
der sich als liberaler Freiburger Theologieprofessor
verkleidet hatte, um dann umso mehr gegen liturgische
Mißbräuche und die Sabotage des motu
proprio durch die deutschen Bischöfe (namentlich
Erzbischof Zollitsch) vom Leder zu ziehen.
Und natürlich Dr. Stefan Vesper vom ZdK, der sich zu der Aussage
hinreißen
ließ, Studien belegten, daß katholische Jugendliche fetter und
häßlicher als ihre Altersgenossen seien, nachdem ihm aus dem Publikum
witzigerweise entgegen gehalten wurde,
"alt" sähe die Kirche doch vor allem aus, wenn man sich die Gremien und
Verbände anschaue. Natürlich kann sich dieses Ergebnis nur auf den BDKJ
beziehen, denn die Mehrheit des Generation Benedikt-Publikums sah eher
nach dem Jahrestreffen der Jura- und BWL-Studenten mit dem Bund
deutscher Seminaristen aus. (Die Leser dieses Blogs sind
übrigens nach
den letzten notariell beaufsichtigten Zielgruppenuntersuchungen
überdurchschnittlich schlank und gutaussehend.)
Was ein solches Studienergebnis über den Zustand der finanzierenden
Kirche und der verbandlichen katholischen Jugendarbeit tatsächlich
aussagt, muß allerdings der Phantasie des Lesers selbst überlassen
bleiben.
23. Oktober 2009 Spaß mit Latein: Dokumente haben schöne Namen Es gibt in der katholischen Kirche die kulturell wertvolle Tradition, wichtige kirchliche Dokumente nach den ersten Worten zu benennen. Zunächst war dies wohl eine rein praktische Möglichkeit der Identifizierung und dementsprechend zufällig dürften die später titelgebenden ersten Worte gewählt worden sein. Nach einiger Zeit hat man dann allerding natürlich damit begonnen, die ersten Worte so zu wählen, daß sie bereits etwas über den Anspruch oder Inhalt des Dokuments aussagen. Während deutsche Dokumente ja gerne nach irgendwelchen unbekannten Orten benannt sind, in denen sie beschlossen wurden (etwa "Königsteiner Erklärung" oder "Isenheimer Appell"), heißen vatikanische Dokumente schöner und aussagekräftiger Lumen Gentium ("Das Licht der Völker"), Ordinatio sacerdotalis ("Die Weihe der Priester") oder Deus Caritas Est ("Gott ist Liebe"). [Rorate caeli] hat nun einen Wettbewerb gestartet, bei dem sich ihre Leser einen entsprechenden Namen für die angekündigte Apostolische Konstitution über die Errichtung von Personalordinariaten für konversionswillige Anglikaner ausdenken sollen. Und das tun sie und haben dabei offensichtlich einen Haufen Spaß.
20. Oktober 2009 Vatikanerklärung zu Anglikanern auf deutsch (aber fehlerhaft)kath.net
hat die Presseerklärung der Glaubenskongregation
zu der Errichtung von Personalordinariaten für ehemalige Anglikaner auf
deutsch. Allerdings mit (mindestens) einem dicken
Übersetzungsfehler. Nach Mitteilung der Glaubenkongregation kann sowohl
ein Priester als auch unverheiratete Bischof einem Personalordinariat
vorstehen ("either a priest or an unmarried bishop"). Somit bleibt die
Möglichkeit, daß ein verheiratetet ehemaliger anglikanischer Bischof
als Priester Ordinarius des Personalordinariats wird. kath.net
übersetzt genau andersherum und daher sinnverfälschend "Deshalb legt
die Konstitution fest, daß der Ordinarius entweder ein nicht
verheirateter Priester oder Bischof sein kann."
Update: Vermutlich
doch richtig übersetzt
Der Kirchenrechtler Dr. Alexander Pytlikweist
darauf hin, daß verheiratete Leiter der Personalordinatorien
entgegen meiner Interpretation deswegen ausgeschlossen sind, weil sie
in Bezug auf die "Regierungsgewalt" den Bischöfen gleichgestellt sind,
auch wenn sie selbst nur Priester sind. Ich halte diese Argumentation
für schlüssig, aber nicht zwingend, da kirchenrechtlich mit päpstlicher
Ausnahmegenehmigung so einiges möglich ist, was eigentlich unmöglich
scheint. Dr. Pytlik ist jedoch sicherlich von uns beiden der bessere
Kirchenrechtler und verfügt auch über bessere Verbindungen nach Rom, so
daß er vermutlich Recht hat.
Noch ein Update: Doch
nicht richtig übersetzt Wie Dr. Alexander Pytlik
nun in
den Kommentaren bestätigt hat, war meine Interpretation der
vatikanischen Ankündigung überraschenderweise doch korrekt.
Verheiratete anglikanische Bischöfe können zwar aus Gründen der
Tradition nicht zu katholischen Bischöfen geweiht werden, die
Konstitution ermöglicht es aber, daß sie als (verheiratete)
Priester ein Personalordinariat leiten und damit
bischofsähnliche Funktionen übernehmen. Interessanterweise können
verheiratete ehemalige anglikanische Bischöfe sogar die Genehmigung
erhalten, bischöfliche Insignien (Bischofstab, Mitra,
Ring, Brustkreuz) zu tragen, obwohl sie nur zu Priestern
geweiht sind.
Papst öffnet die Kirche für Anglikaner Der Vatikan hat heute die Einführung neuer kirchenrechtlicher
Strukturen zur völligen kirchlichen Eingliederung
konversionswilliger konservativer Anglikaner angekündigt.
Schon seit einiger Zeit verhandelte die "Traditionelle Anglikanische Gemeinschaft"
(TAC) mit dem Vatikan über die Möglichkeiten zum
geschlossenen Übertritt zur katholischen Kirche. Die TAC
hatte sich 1991 von der Anglikanischen Kirche abgespalten, da sie
insbesondere die neueingeführte Frauenordination ablehnt.
Papst Benedikt XVI.
öffnet die Kirche für
konversionswillige Angikaner.
Foto: AK09
Der Vatikan wird nun sogenannte Personalordinariateerrichten, denen ehemals
anglikanischen Gläubigen und Priester angehören können. Dadurch wird
rechtlich die Möglichkeit geschaffen, daß jenseits von jeweils personengebundenen
Ausnahmegenehmigungen die Gläubigen weiterhin die
traditionelle anglikanische Liturgie feiern und ihre verheirateten
Pfarrer römisch-katholische Priester werden können. Entsprechend der
katholischen und orthodoxen Tradition können aber weiterhin nur
Zölibatäre Bischof werden. Diese Regelung ähnelt der für die Unierten Kirchen, in denen nach
orthodoxer Tradition ebenfalls verheiratete Priester erlaubt sind.
Die Personalordinariate sollen dabei ähnlich den Militärordinariaten organisiert
werden. Die Priester und Gläubigen unterständen somit dem Ordinarius
des Personalordinariats, das die Funktion einer Diözese übernimmt, ohne
territorial begrenzt zu sein. Ähnlich den Klerikern der Personalprälatur "Opus Dei" würden
die Priester und Gläubigen etwa im Bistum Aachen leben, aber der
Jurisdiktion des Personalordinariats unterstehen und nicht dem Bischof
von Aachen. Die Personalordinarien können auch eigene Priester weihen,
sind also nicht als reine Übergangseinrichtung zu verstehen. Die
Priesteramtskandidaten der Personalordinarien sollen mit den diözesanen
Seminaristen gemeinsam ausgebildet werden, aber eine ergänzende Ausbildung im Sinne der
anglikanischen Tradition erhalten. Ob allerdings die
Seminaristen der Personalordinarien ebenfalls vom Zölibat befreit sein
werden, wie es bei den unierten Kirchen der Fall ist, ist der Presseerklärung der Glaubenskongregation
nicht zu entnehmen. Der Leiter des Personalordinariats muß (ähnlich wie
beim Opus Dei) kein Bischof sein, so daß auch die verheirateten
ehemaligen anglikanischen Bischöfe ein solches Personalordinariat leiten könnten.
Update9. November
2009 Die Apostolische
Konstitution Anglicanorum
Coetibus, die den rechtlichen Rahmen der neuen
Personalordinariate regelt, ist heute erschienen. Eine Zusammenfassung der Regelungen
findet sich auf kath.net,
ebenso wie eine deutsche Übersetzung der gesamten
Konstitution und ihre ergänzende Normen.
17. Oktober 2009 Glaubenswissen: Hölle Nicht erst seit der kürzlichen Rede des Jugendbischofs Bode ist der Stammleserschaft dieses Blogs klar, daß der eklatante Mangel an Glaubenswissen bei unseren Kindern und Jugendlichen direkt mit dem eklatanten Mangel an Glaubenswissen der für die zuständigen Katechetinnen und Katecheten zu tun hat. Ausnahmsweise verzichten wir mal auf die reflexartigen Schuldzuweisungen (Das Konzil!) und verweisen lieber auf das - natürlich amerikanische - orthodoxe katholische Evangelisierungsprojekt "Word on fire" , das dazu beitragen könnte, diesem Mangel abzuhelfen. Fr. Robert Barron nimmt hier regelmäßig zu Fragen des Glaubens, der Sitten oder der aktuellen Kirchenpolitik Stellung. Und zwar klug, eloquent und leicht verständlich.
Hier äußert er sich zum schwierigen Komplex der Hölle und den von verschiedener Seite immer wieder
vorgetragenen Einwände gegen diese Lehre. Und er tut das klug, eloquent und leicht verständlich.
16. Oktober 2009 Händchenhalten in der Kirche Das Händchenhalten während des Vater Unsers ist eine der modernistischen Unarten, die sich nicht nur in den seit 1970 konstant mit dem selben Publikum stattfindenden Jugendmessen gehalten hat, sondern sich auch ohne Vorwarnung in eine "normale" Sonntagsmesse einschleichen können. Tim Hawkins haßt es - und zwar zurecht.
11. Oktober 2009 Reaktionäre Front[vox coelestis]
ruft die reaktionären Rebellen zur Revolution gegen ZdK und "Wir
sind Kirche". Catholicism
Wow bietet in Zusammenarbeit mit der Basisinitiative "Kirche von oben"
schon mal das entsprechende Aktivistenmaterial für die zeitgemäßen
Reaktionäre:
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